Zalando – Unternehmensgeschichte

Die Unternehmensgeschichte von Zalando liest sich wie ein wahr gewordener Traum von zwei jungen Männern, die finanzkräftige Investoren fanden und zunächst mit Schuhen und später mit Bekleidung einen sehr gut organisierten Online Shop errichteten. Das Unternehmen zählt heute zu den umsatzstärksten deutschen Online Shops und ist außer in Deutschland auch in Italien, den Niederlanden, der Schweiz, in Frankreich, in Österreich, England, Spanien sowie in Schweden, Belgien, Dänemark, Polen, Finnland und Norwegen präsent. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2008 durch Robert Gentz und David Schneider in Berlin.

Den finanziellen Part übernahmen die drei Samwer-Brüder, die das Investorenkapital zur Verfügung stellten. Dazu kam es, da sich Gentz, Schneider und Oliver Samwer sich während des Studiums an der WHU – Otto Beisheim School of Management einst kennenlernten, in Kontakt blieben und schließlich ein gemeinsames Projekt starteten. Vorbild der Gründer für die Gründung von Zalando war einst der amerikanische Versandhändler Zappos. Der große Erfolg von Zalando war schon Ende 2008 absehbar, als das Unternehmen mit einer Bilanzsumme von ca. 326.000 Euro im Haben seinen Jahresabschluss als kleine Kapitalgesellschaftgemäß § 267 Abs. 1 HGB abschließen konnte. Und zwar einzig durch den Versand / Verkauf von Schuhen. Das Sortiment von Zalando wurde schon 2009 auf Mode und Accessoires ausgeweitet und eigene Kollektionen und Labels lanciert und ab Februar 2010 über den Online Shop angeboten. Möglich gemacht haben die Investition neue Partner mit an Bord, wie der Holtzbrinck-Verlag und Rocket Internet, aber auch die schwedische Investment AB Kinnevik und der Tengelmann-Konzern, die als größere Geldgeber hinzukamen. Dank dieser Investitionen war Zalando im Jahr 2010 bereits Marktführer, schrieb allerdings noch keine schwarzen Zahlen, sondern machte Millionen Verluste. Dabei liefen die Investitionen immer weiter. Seit 2010 gibt es ein Sortiment mit ständig wechselnden Produkten bekannter Modelabels und angesagte Luxusmarken zu günstigen Preisen. Im Jahr 2010 erweiterte Zalando sein Portfolio um den Bereich Zalando Beauty mit Pflege-Produkten. Auch 2011 änderte sich daran nichts. Dabei investierte Zalando eifrig in TV-Werbung, die Aufsehen erregte und sich in das Gedächtnis der Verbraucher einbrannte. 2014 lag der Umsatz des Unternehmens bei ca. 2,2 Milliarden Euro. Für das Unternehmen sind heute rund 7000 Mitarbeiter tätig. Dem Vorstand gehört heute auch Rubin Ritter an.

Umfirmierung und Gang an die Börse

Im Februar 2012 steigt DST Global und damit der russische Investor Yuri Milner bei Zalando ein. Die ersten Spekulationen um einen Börsengang brechen somit durch. Im Dezember 2013 wurde das Unternehmen von einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) in eine Aktiengesellschaft (AG) umgewandelt und zum 1. Oktober 2014 schließlich in eine europäische Aktiengesellschaft (SE). Die ermöglicht es Zalando im europäischen Geschäftsverkehr einheitlich aufzutreten. Mit dem 1. Oktober 2014 erfolgte auch der Börsengang von Zalando. Der Emissionspreis der Aktie lag an diesem Tag bei 21,50 Euro. Der Börsengang bescherte dem Unternehmen Einnahmen von 605 Millionen Euro, was ca. 11 Prozent der Unternehmensanteile entspricht. Die Zalando Aktie ist seitdem 22. Dezember 2014 im SDAX notiert.

Beteiligungen, Organisation und Besitz

Die Software-Entwicklung von Zalando ist am Standort Dortmund gebündelt und der Vertrieb wird über die Lagerstandorte Großbeeren, Brieselang, Mönchengladbach und Erfurt organisiert. Firmenzentrale ist und bleibt Berlin. Zum Unternehmen gehört weiter die 2010 gegründete Zalando Lounge und das Tochterunternehmen MyBrands mit seinen weiteren Tochterunternehmen. Eigene Marken werden heute über die zLabels GmbH vertrieben. Als im Oktober 2010 eine Rechtsstreit die Existenz des Unternehmens bedrohte, weil Oliver Berger, Inhaber des Modeshops Calando wegen der Verwechslungsgefahr Markenrechte auf den Namen Zalando anmeldet, übernahm Zalando kurzerhand dessen Unternehmen. Heute gehört Calando als Eigenmarke mit Kissen, Bademänteln und andere Wohnutensilien zum Portfolio von Zalando. Weitere Projekte von Zalando sind der 2012 eröffnete Zalando Outlet Store in Berlin und das 2013 lancierte Label KIOMI, ein Luxuslabel für Damen und Herren.